Besser einschlafen
Erholsamer Schlaf kommt nicht von alleine

Von Milena Schaub


Jeder zweite Schüler klagt in Umfragen über Müdigkeit, jeder dritte hat Schlafstörungen. Beides hat auf Dauer negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Warum ist das so?

,,Zum einen verschiebt sich durch die Pubertät der durch die innere Uhr gesteuerte Schlaf-Wach-Rhythmus bei Jugendlichen“ sagt der Schlafmediziner und Jugendarzt Alfred Wiater. Sie werden erst später müde und schlafen dadurch auch erst später ein. Daran lässt sich nichts ändern. ,,Zum anderen tragen aber selbst verschuldete Einflüsse wie Aktivitäten im Internet und in den sozialen Medien dazu bei, vor dem Einschlafen nicht hinreichend entspannt zu sein, weil einem noch zu viel durch den Kopf geht.“

Eltern berichten in den Umfragen, dass ihre Kinder täglich fast 4 Stunden vor TV, Tablet oder Handy sitzen, gerade abends. Das bläuliche Licht der Bildschirme lässt das Gehirn denken, es sei Tag und dadurch sind die Jugendlichen munter und aufgedreht. Deswegen empfiehlt der Schlafmediziner, 1 Stunde vor dem Schlafen Bildschirme zu meiden.

Einschlafprobleme können auch andere Gründe haben. "Auch Stress trägt dazu bei, nicht entspannt einschlafen zu können", sagt Alfred Wiater. Manchmal nimmt man zu viele Sorgen und Probleme mit ins Bett. "Entscheidend ist, dass der Schlaf erholsam ist". Das merkt man daran, ob man morgens schon fit ist und tagsüber Konzentration, Ausdauer und Leistungsvermögen stimmen. "Auch Probleme sehen nach erholsamem Schlaf oft gar nicht mehr so schwerwiegend aus".

Ohne erholsamen Schlaf drohen negative gesundheitliche Auswirkungen. Viele Jugendliche kümmern sich um die Akkus ihrer Handys mehr als um ihren inneren Akku. Dazu sagt Alfred Wiater: "Man ist dann tagsüber nicht fit, hat schlechte Laune, beim Sport und im Umgang mit Familie und Freunden ist man unentspannt". Langfristig führen Schlafstörungen zu Herz-Kreislaufproblemen und erhöhen das Risiko für starkes Übergewicht und schwächen das Immunsystem.

Alfred Wiater empfiehlt: "Morgens möglichst eine halbe Stunde, z. B auf den Schulweg, sich draußen aufhalten. Nachmittags sich sportlich betätigen und abends rechtzeitig zur Ruhe kommen und abschalten". Das gilt auch für Handy, Laptop, Computer und TV, auch wenn man das mit seinen Freunden viel­ leicht erstmal abstimmen muss. <<